Büdingen gibt Künstlern wieder Perspektiven

Neben dem Verlust von individueller Freiheit, der Vernichtung geschäftlicher Existenzen und dem Verlust von Arbeitsplätzen war eine der erschütternden Erfahrungen der letzten Monate auch, dass die Kultur auf Knopfdruck zum Schweigen gebracht wurde. Nach Ansicht der Regierungen kann die Gesellschaft offenbar auf die Leistung von Kulturschaffenden problemlos verzichten – einfach so, von heute auf morgen – obwohl der kulturelle Bereich nach jahrhundertealtem Verständnis zu den tragenden Säulen jeder Gesellschaft gehört. Die Kultur, deren Bedeutung für ein gutes und zivilisiertes Zusammenleben in unzähligen Sonntagsreden beschworen wurde, fand sich – neben Sportstätten, Tanzlokalen und Klubs – quasi über Nacht in eine Schockstarre versetzt. Fast alle Kerben, Kirmessen, Feste und Festivals wurden im vergangenen Jahr abgesagt, Museen und Begegnungsstätten geschlossen.

Für uns Freie Demokraten findet Kultur vor Ort in den Kommunen statt und ist Ausdruck regionaler Identität. Dabei unterstützen wir Kleinkunst genauso wie die sogenannte Hochkultur. Wir wollen daher den Kulturschaffenden schnellstmöglich wieder Perspektiven und Planungssicherheit geben und sind davon überzeugt, dass gerade Büdingen als Familienstadt mit seiner kulturhistorischen Geschichte dafür den idealen Rahmen bieten kann.

Vorstellbar sind für uns etwa dezentrale Feste, die über alle Ortsteile verteilt stattfinden. Ob es private Anbieter sind oder ein kommunales Angebot ist, macht für uns keinen Unterschied. Kultur muss sich frei von Einflüssen jeglicher Art entwickeln dürfen. Wir fordern daher, wo immer möglich, die Wiedereröffnung von Museen, Bühnen und anderen Begegnungsstätten. Darüber hinaus braucht es auch unbürokratische und schnelle Genehmigungen, um Bühnen im Freien oder alternative Konzepte unter freiem Himmel zu ermöglichen. Das Kultur- und Ordnungsamt sollen sich im Sinne einer bürgernahen Verwaltung als Partner der Kulturschaffenden verstehen. Auch die für das Zusammenleben in Büdingen so wichtigen Vereine brauchen nicht nur lobende Worte und schöne Reden, sondern auch finanzielle und praktische Unterstützung

Die Kulturszene ist noch immer weitgehend im Koma – wir wollen sie in Büdingen wiederbeleben.