Der Bahnhaltepunkt Büdingen (Kernstadt)
In Hessen gibt es ca. 500 Personenbahnhöfe oder Haltepunkte für Personenzüge, davon einen in Büdingen. Und der ist älter als der Frankfurter Hauptbahnhof: 1870 eingeweiht, der Frankfurter 1888. Die Lahn-Kinzig-Bahn, gebaut von der privaten Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft, verbindet bis heute Büdingen mit der „Welt“: z.B. über Gelnhausen – Hanau nach Frankfurt und von dort nach ganz Europa (in 4 Std. nach Paris!) – über Fulda nach Hamburg oder Berlin und in den europäischen Osten (in 10 Std. nach Warschau). Der Büdinger Bahnanschluss ist nicht nur nach wie vor eine Möglichkeit, in die Welt hinaus zu fahren, sondern auch eine wichtige Verbindung ins Rhein-Main-Gebiet, zu qualifizierten Arbeitsplätzen, die es hier immer weniger gibt.
Nun will die Bahn AG die Bahnsteiganlagen sanieren, aber die notwendigen 15.000€ Planungskosten als Einstieg in die Maßnahme wurden mit Beschluss über den Haushalt 2012 mit Sperrvermerk versehen.
Im Buch über „140 Jahre Eisenbahn in Oberhessen“ (A. Kaiser, Geschichtswerkstatt Büdingen 2010) kann man zu den Planungen (um 1900) einer Strecke von Hanau über Hüttengesäß nach Büdingen folgendes lesen: „Dagegen sprachen die Einwände der Stadt Büdingen, die einen Abfluss der Kaufkraft befürchtete.“ Die Strecke nach Hanau wäre heute ideal.
Was mühte man sich ab, „Anschluss“ an die Autobahn 45 zu bekommen. Das Ergebnis ist die Planung eines interkommunalen Gewerbegebiets bei Langen-Bergheim.
Kaufkraft muss erst mal verdient werden – z. B. von Bürgern, die es auf sich nehmen zu pendeln und in Büdingen gern wohnen. Diesen Menschen kommt eine Sanierung am Büdinger Bahnhof zu gute. Die Büdinger Liberalen werden sich weiter dafür einsetzen.