Eine liberale Antwort auf Ressentiments vom rechten Rand – D. Preißer
Folgender Beitrag ist die Antwort von Dorothea Preißer zu 2 Anträgen des NPD-Stadtverordneten Lachmann zur geplanten Erstaufnahmeeinrichtung in Büdingen:
Zu TOP 10 – 63. StVV – 27.02.2015 – III/427/2015 NPD_Antrag zur Ablehnung der EAE – D. Preißer
Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Damen und Herren – Herr Lachmann,
im British Museum in London gab es bis Januar diesen Jahres eine Ausstellung: Germany: memories of a nation. Nach den Berichten, die ich kenne, ein anschaulicher Parforceritt durch die deutsche Geschichte.
Besonders bemerkenswert fand ich, dass auch das Thema „Flucht“ aufgegriffen wurde.
Nach den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur, nach der millionenfachen Ermorderung europäischer Juden, Sinti, Roma und anderer verfolgter Menschen, einem verheerenden Krieg mit weltweit ca. 60 Mio. Toten wurde Deutschland aus diesem Albtraum befreit, den es selbst hervorgerufen hatte.
Die Folge ist aber auch: Millionen Menschen sind auf der Flucht.
In der genannten Ausstellung so dargestellt: ein Leiter- oder Handwagen mit folgendem Text
Die vertriebenen Deutschen
Neil Mc Gregor (Direktor des Britisch Museum) richtet sein Augenmerk auf einen kleinen Handwagen, um die Geschichte der Zwangsmigration von mehr als 12 Mio. Deutschen zu erzählen, die nach 1945 aus Mittel- und Osteuropa flohen oder vertrieben wurden.
Für viele der einzige Weg . . .
Viele Hessen, auch Büdinger, wären gar keine, wenn sie nicht hier neu Fuß gefasst hätten. Und auch damals – vor 70 Jahren – blieb das nicht ohne Misstrauen und Ablehnung: Katholiken kamen in protestantische Gemeinden oder umgekehrt, fremde Dialekte trafen aufeinander . . .
Für viele der einzige, unumkehrbare und mit der Zeit erfolgreiche Weg nach Westen.
Aus diesen Ereignissen und Erfahrungen kann meiner Ansicht nach nur gefolgert werden:
– Das Asylrecht ist unantastbar.
– Wir Deutschen haben immer wieder neu eine aus der Geschichte entstandene Verantwortung
– Der Beschluss zur Ansiedlung einer Erstnahmeeinrichtung bleibt bestehen.