Energiepolitik – zuverlässig statt ideologisch

Die verlässliche Verfügbarkeit von Energie im Allgemeinen und Strom im Besonderen ist eine unverzichtbare Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft. Sollte die Stromversorgung für längere Zeit ausfallen, dann wird das öffentliche Leben zusammenbrechen: Es werden nicht nur Funk und Fernsehen nicht mehr verfügbar sein, die Kühlschränke werden warm werden, die Tiefkühltruhen auftauen, im Winter würde die Heizung ausfallen, es käme kein Trinkwasser mehr aus der Leitung, Toiletten könnten nicht mehr gespült werden, man kann nicht mehr tanken oder Geld vom Automaten beziehen, die Geschäfte bekommen keinen Nachschub, ihre Kassen funktionieren nicht und die OPs in den Krankenhäuser müssen mit Strom aus Notaggregaten versorgt werden. Diese Liste lässt sich beliebig ergänzen. Kurz: Eine zuverlässige Stromversorgung ist von elementarer Bedeutung für unser Land und jeden seiner Bürger.

Die FDP hat sich eindeutig zum Klimaabkommen von Paris bekannt – von daher ist die Reduzierung des CO₂-Ausstosses für uns eine erstrebenswerte Aufgabe. Wir treten für eine zuverlässige, für jeden Bürger bezahlbare Energieversorgung durch Technologieoffenheit ein.

Wir haben große Zweifel, dass der forcierte Ausbau von Windkraft für eine Industrienation wie Deutschland der richtige Weg ist, denn es ist unstrittig, dass Solarstrom und Strom aus Windkraft nicht immer verfügbar sind. Beide Stromquellen sind nicht grundlastfähig. Deshalb wäre für einen hohen Anteil an Strom aus Windkraft und Photovoltaik eine Speicherung in großem Stil zwingend erforderlich. Diese ist bis heute aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht befriedigend gelöst. Eine gesicherte Energie- und Stromversorgung ist auch nicht auf regionaler Ebene zu lösen, sondern nur für das ganze Land. Strom macht heute ca. 20% des gesamten Endenergiebedarfs in Deutschland aus, die übrigen 80% entfallen auf Mineralölprodukte und Gase. Für diesen Energiebedarf bedarf es auch einer umweltgerechten Lösung. Diesen Bedarf – bei ungelöster Speicherproblematik – ebenfalls durch Solar- und Windstrom ersetzen zu wollen, ist nur schwer vorstellbar.

Deutschland ist heute bei der Energieversorgung nicht autark und wird es mit der bisherigen Energiepolitik auch niemals werden können. Wir müssen daher die Versorgung mit innovativen Energieträgern wie z.B. Wasserstoff oder künstlichen Kraftstoffen konsequent angehen. Wasserstoff ist vielseitig verwendbar und kann z.B. direkt im Gebäudesektor und der Industrie eingesetzt werden, ebenso – wie künstliche Kraftstoffe ebenfalls auf Wasserstoffbasis – im Verkehrssektor. Diese gewaltige Herausforderung kann aber nicht nur national, sondern muss auch auf internationaler Ebene vorangetrieben werden.  

Weitere und tiefergehende Informationen und Quellen finden Sie auf der Seite www.fdp-büdingen/ag-energy-reality.  Wir verweisen insbesondere auf das Interview „Kann Windkraft unsere Stromversorgung sichern?“.