Flüchtlinge sollen in Büdingen gut ankommen!
Flüchtlinge sollen in Büdingen gut ankommen: Erstaufnahmeeinrichtung Gießen wünscht sich Erweiterung in der Büdinger Kaserne
Bericht und Stellungnahme D. Preißer – FDP-Stadtverordnete in Büdingen
2014 war ein Jahr mit vielen Krisen und Kriegshandlungen. Jeder konnte das in den Nachrichten verfolgen. Und 2015 hat nicht besser angefangen. Weltweit sind lt. UNHCR (Organisation der Vereinten Nationen für Flüchtlinge) ca. 51,2 Mio. Menschen aus ihrer Heimat vertrieben oder auf der Flucht: vor Krieg, Zerstörung, Verfolgung, Ermordung, Vergewaltigung, Verschleppung.
Das hat Folgen!
Die sieben größten Herkunftsländer von Flüchtlingen
Afghanistan | 2,5 Millionen |
Syrien | 2,4 Millionen |
Somalia | 1,1 Millionen |
Sudan | 649.300 |
Demokratische Republik Kongo | 499.500 |
Myanmar | 479.600 |
Irak | 401.400 |
Die fünf größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen
Pakistan | 1,6 Millionen |
Iran | 857.400 |
Libanon | 856.500 |
Jordanien | 641.900 |
Türkei | 609.900 |
Zum Vergleich: Deutschland | 187.600 |
Länder mit den meisten Binnenvertriebenen
Syrien | 6,5 Millionen |
Kolumbien | 5,3 Millionen |
Demokratische Republik Kongo | 2,9 Millionen |
Sudan | 1,8 Millionen |
Somalia | 1,1 Millionen |
Irak | 954.100 |
Alle Zahlen bis Ende 2013 – Quelle: http://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten.html und „UNHCR War‘ Human Cost – Global_Trends_2013.pdf“
2007 zogen die US-Amerikaner aus Büdingen ab. 2011 wurde die „Housing Area“ dank eines süddt. Investors revitalisiert. Das Kasernenareal wurde 2013 auf der Grundlage eines Beschlusses der Büdinger Stadtverordnetenversammlung (2012) von der BIMA zum Verkauf ausgeschrieben. Diese Ausschreibung brachte kein Ergebnis – so die Mitteilung der Behörde im Nov. 2013.
Andere Interessenten meldeten sich, wollten ihre Pläne vorstellen. Trotz verschiedener Aufforderungen hat der Bgm. dieses Interesse nicht zur Kenntnis genommen – bis zur Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am 26.11.2014.
Am 12.12.2014 gab es dann kurzfristig vor einer Sitzung eine Informationsveranstaltung des RP Gießen und der Firma REVIKON für die Stadtverordneten und den Magistrat mit dem Ergebnis:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt am gleichen Abend, dass die BIMA den Verkauf des Kasernengeländes mit einem geänderten Nutzungskonzept für Wohnen, Arbeiten, Gewerbe, Einzelhandel und HEAE ausschreiben soll. Außerdem umfasst der Beschluss den Auftrag, eine öffentliche Informationsveranstaltung durchzuführen.
Der Beschluss ist fast allen leicht gefallen – mir auch:
– Die vorgesehene Nutzung ist vielfältig.
– Es werden Gebäude erhalten, andere müssen weichen.
– Die Infrastruktur wird erneuert.
– Grünflächen werden genutzt oder ertüchtigt.
– Vorhandene Zufahrten sollen bleiben.
– Die Bebauung wird unterschiedlich sein:
▪ Wohneigentum, Mietwhg., Eigenheime
▪ Mehrfamilienwohnen, Seniorenwhg., Singlewhg.
▪ Büros, Praxen, Ateliers, Lager
– Damit werden auch Miet-/Kaufpreise verschiedenen sein und Menschen in allen Lebenslagen ansprechen.
Auch die Nutzung für die Flüchtlingserstaufnahme steht außer Frage, erst Recht, wenn man die Fülle und Enge in Gießen gesehen hat: kaum Platz für Beratungs- und Begegnungsräume, Sport- und Aufenthaltsmöglichkeiten eingeschränkt.
Wurden in weniger kriegerischen Zeiten 2000 bis 7000 Menschen pro Jahr in Gießen aufgenommen, sind es 2014 über 29.000 gewesen.
Entwicklung der Flüchtlingszahlen in Gießen, Stand Januar 2015 (Aufnahmen/Monat)
Quelle: http://www.rp-giessen.hessen.de/irj/RPGIE_Internet?cid=bb93817d5e08ea5184d370f564907ba7
Wir in Büdingen konnten mit der Zustimmung zu einer ersten Anlaufstelle für Flüchtlinge dazu beitragen, dass der gesetzliche und humanitäre Auftrag, Asyl zu gewähren, umgesetzt und der Stillstand auf dem Kasernengelände beendet werden kann.