Neubau oder Renovierung für die U3-Betreuung?
Die FDP-Stadtverordnete Preißer stellte zur Sitzung am 25.5.12 den folgenden Antrag: Der Magistrat wird beauftragt, bis zur Augustsitzung der StVV einen Kostenvergleich vorzulegen: Verkauf Liegenschaft alte Stadtverwaltung – Neubau einer variablen Betreuungseinrichtung auf der sogenannten Büchereiwiese.
Der Antrag wurde bisher aus Zeitgründen nicht beraten, und wird den Stadtverordneten in der Junisitzung wieder vorgelegt.
Die Prüfung der Kostenvarianten ist deshalb nötig, da immer noch ca. 40 U3-Betreuungsplätze fehlen. Nicht nur, weil es ab 2013 ein Anrecht darauf geben soll, sondern weil viele Eltern solch ein Angebot in Anspruch nehmen wollen. Ob man das persönlich gut und für die Kleinkinder richtig findet, steht aus Sicht der Büdinger Liberalen nicht mehr zur Diskussion. Die Gesellschaft hat sich verändert. Die Berufstätigkeit von Frauen ist selbstverständlich, notwendig und gewünscht. Es gibt andere Familienmodelle, mehr Alleinerziehende, aber auch mehr Einzelkinder, größere Mobilität. Auf Qualität von Erziehung und frühkindlicher Bildung wird mehr Wert gelegt. Dem allen muss eine Kommune Rechnung tragen, wenn sie zukunftsfähig sein will.
Die sogenannte Büchereiwiese liegt günstig zwischen Kita Seeme und Brunostr. Dieser Standort war von der SPD für das Projekt Familienstadt schon einmal vorgeschlagen worden. Damals hat man sich für eine Anmietung in der Vorstadt entschieden, um die Kernstadt an jener Stelle zu stärken.
Für die U3-Betreuung ist nicht nur ein Außengelände, sondern auch eine verkehrsgünstige Lage notwendig. Da es nicht in jedem Ortsteil U3-Plätze gibt, werden Kinder auch mit dem PKW gebracht.
Ebenso kann das Angebot des „Tintenklecks“ an dieser Stelle weiterbestehen. Die Grundschule ist über die Emil-Diemer-Anlage gefahrlos zu erreichen. Hier sind auch Attraktivierungen durch das Stadtumbauprojekt geplant. Die Nachbarschaft zur städtischen Bildungseinrichtung Bücherei stärkt die Zusammenarbeit . Schon jetzt gibt es viele Aktionen und Veranstaltungen zum Lesen und Spaß haben mit Büchern. Für Bespaßungen auf einer Wiese ist da eher weniger Frauenpower vorhanden. Abgesehen davon wurde die damalige Wiese häufig so genutzt, wie es vielen nicht gefallen hat.
Auch der – hoffentlich bald sanierte – Sport- u. Bolzplatz unterstreicht die Möglichkeiten qualifizierter Betreuung. Das Gelände zwischen Verwaltung, Bücherei und Seemenbach bietet weiterhin Flächen für im Stadtumbau geplante Aktivitäten von Jugendarbeit, Verein Farbenfroh oder Generationen übergreifende Projekte.
Die FDP ist der Meinung, dass Sanierungen teuer werden können und Räumlichkeiten für Kinderbetreuung besonderen Anforderungen unterliegen.
Lt. Wirtschaftsplan EB sollen in die alte Verwaltung 248.000 € investiert werden, um sie energetisch zu verbessern. Die Notwendigkeiten bei einer U3-Betreuung sind dabei noch nicht berücksichtigt. Es stehen insgesamt wohl annähernd 600.000 € im Raum. Deshalb sollte geprüft werden, was man für die Immobilie im Stadtgraben erlösen kann und was ein Neubau auf der „Büchereiwiese“ kosten würde.