Sportzentrum am Dohlberg: Wenn, vielleicht, möglicherweise, könnte . . .

FDP-Stadtverordnete Dorothea Preißer zu der Finanzplanung „Sportzentrum am Dohlberg“:

Am 12.8.2011 hat die die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat beauftragt, einen Finanzierungsplan für das Sportzentrum und die Planungen in der Bruchwiese vorzulegen.

Nun sind Berechnungen in der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Danach soll die Verlagerung des Sportplatzes von der Bruchwiese an den Dohlberg sogar noch Gewinn machen.

Diese Zahlen sind nicht haltbar. Es ist unverantwortlich, auf ihrer Grundlage dem Bau eines Sportzentrums und damit einhergehend dem Umbau des Geländes auf der Bruchwiese zuzustimmen.

Die Eberhard-Bauner-Allee soll nach dem Finanzierungsplan an der Südseite bebaut werden. Dazu haben bereits 2011 die Fachstelle des Wetteraukreises als auch das Regierungspräsidium Darmstadt klar ablehnende Stellungnahmen abgegeben. Es ist also unseriös, daraus 665.000 € als Erlös zu rechnen.

Genauso unhaltbar ist es, 1.139.110 € als bereitstehende Finanzmittel aus dem Stadtumbauprogramm einzurechnen. Für die Restrechnung Bahnhofstr. müssen noch ca. 714.000 € vorgehalten werden. Die Zuwendungen von Land und Bund im Rahmen der Stadtumbauförderung sind für 2010 klar umrissen: für Bahnhofstr. u. Seemenbachaue (Wasserspielplatz), nicht Sportplatz, Jugendzentrum, Radwegebau. Geschehen ist am Seemenbach nichts. Für 2011 liegt der Bescheid den Stadtverordneten nicht vor. 2012 gab es zusammen 107.000 € für Kernstadt, Seemenbachaue und Verkehrsanbindung Dohlberg.

Zuschüsse vom Land für die Errichtung von Sportplätzen sind wohl möglich. Hier allerdings kurzerhand die höchst mögliche Förderung von 530.500 € anzunehmen, ist Wunschkonzert. Auch die Zuwendungen im Rahmen des Stadtumbauprogramms sind nur geschätzt. So stehen letztendlich den geplanten Kosten von 3 Mio. € etwa 1 Mio. € Einnahmen gegenüber, die gesichert scheinen.

Die Kosten für die Umwandlung der Bruchwiese in einen Stadtpark hat bisher noch keiner vorgelegt. Lt. Bürgermeister können hier die ursprünglichen Ideen der Bürger aus den Stadtumbau-AGs noch gestutzt werden.

Wo bleiben dann allerdings die ursprünglichen Ziele für den Stadtumbau: Aufwertung der Innenstadt, Bestandserneuerung Flächenaktivierung, Verbesserung der Innenstadtqualität?

Die großzügigen Berechnungen für den Verkaufserlös der Bauplätze am Dohlberg zeigen die Qualität der Lage. Mit dem Erlös aus einem Gesamtflächenverkauf könnte sich die Stadt vermutlich ein Hallenbad leisten. Das ist dann ein Angebot an unterschiedliche Generationen in der Familienstadt und sichert den Schwimmunterricht für die immer wieder zitierten 2100 Schüler ebenso wie den Schulstandort.

Der demographische Wandel macht auch vor Büdingen nicht halt. Immer weniger Menschen im arbeitsfähigen Alter werden in Zukunft die Finanzkraft erwirtschaften. Deshalb muss die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben deutlich kleiner werden. Die Schüler von heute, denen großzügig ein Sportzentrum gebaut wird, werden die Zinsen/Kredite dafür in der Zukunft zahlen müssen. Das ist keine nachhaltige Perspektive.